18 October 2017, 4 pm, Odette Hall 323
STEFANIE BUCHENAU ist maître de conférences an der Université Paris 8 in Saint Denis. Ihr Vortrag behandelt die folgende Thematik: Wenn wir von Menschenwürde sprechen, sprechen wir die Sprache der Aufklärung. Wir verwenden einen Begriff oder ein Begriffskompositum, das seine historischen Wurzeln im 18. Jahrhundert hat. In dieser neuen lexikalischen Verknüpfung der Nomina „Mensch“ und „Würde“ kommt die moderne Idee zum Ausdruck, dass der Mensch als Mensch einen „unveräußerlichen“ und „unantastbaren“ Titel besitzt, der bestimmte Rechte begründet und einen Anspruch auf Achtung seitens seiner Mitmenschen. In diesem Vortrag soll dieses neue Begriffsfeld der Aufklärung in einigen charakteristischen Grundzügen und insbesondere mit Blick auf Mendelssohn, Kant und die Debatte um die Bestimmung des Menschen rekonstruiert werden. Das soll einerseits helfen, die Sprache, in der wir heute unseren Intuitionen und Forderungen nach Würde kleiden, besser und konkreter zu verstehen. Andererseits soll anhand dieser Rekonstruktion auch ein neuer historischer Zugriff auf die Aufklärung und Kants kritische Philosophie entwickelt werden.
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